Ob Internationaler Frauentag, Weltfrauentag oder Frauen*kampftag – der 8. März wird seit über hundert Jahren jährlich mit unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten begangen. Auch wenn das Frauenwahlrecht als eines der ersten Ziele der ersten Frauenbewegung seit Jahrzehnten erkämpft ist, gibt es noch viel zu tun. Viele Forderungen, die am 8. März erhoben werden, sind leider über Jahrzehnte hinweg ähnlich geblieben. Die Debatte um die Rezeptfreiheit der Pille danach oder die Forderung für eine Auflösung des Paragrafen 218 zu Schwangerschaftsabbrüchen zeigen beispielsweise, dass sexuelle Selbstbestimmung noch immer nicht gegeben ist. Die Auseinandersetzung mit dem Gender Pay Gap oder die Tatsache, dass Frauen nach wie vor den größten Teil der Fürsorgearbeit leisten, finden sich alle Jahre wieder als Thema.
Wir sind uns sicher, dass Kulturanalyse als Mittel der Analyse, Dekonstruktion und Kritik genutzt werden kann und eine Grundlage dafür sein kann, Kultur zu transformieren. Für den 8. März des Jahres 2014 richteten wir, sechs Studentinnen des Masters Kulturanalysen, eine studentische Tagung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg aus. Finanziell und ideell unterstützt wurden wir dabei vom AStA der Universität, der Fakultät 3 für Sprach- und Kulturwissenschaften, dem Institut für Sportwissenschaft, dem wissenschaftlichen Zentrum für Genealogie und dem DFG-Graduiertenkolleg ›Selbstbildungen – Praktiken der Subjektivierung‹. Für ein Jahr forschten wir unter Anleitung unserer beiden Dozentinnen Rea Kodalle und Andrea Querfurt rund um den Themenkomplex Körper, Gender und Subjektivierung. Wir wollten eine Art der Auseinandersetzung mit geschlechterpolitischen Themen bieten, in der unsere wissenschaftlichen Arbeiten, die nach der Benotung häufig in einer Schublade verschwinden, für andere Menschen eine Impuls- und Aushandlungsfläche bieten. Geschlechterpolitische Themen sind für uns besonders virulent, weil wir, wie im Grunde alle Menschen, von den Bildern, Rollenverständnissen und Ansprüchen, die diese mit sich bringen, direkt betroffen sind.
In unseren Beiträgen steht Subjektivierung, die immer auch ein körperlicher Prozess ist, als Prozess der Bestätigung und Transformation von Geschlechterordnungen im Zentrum. Alle Forschungsvorhaben nehmen Praktiken der Subjektivierung in verschiedenen kulturellen Räumen und Diskursen in den Blick. In unseren Kulturanalysen geht es schließlich darum, vergeschlechtlichte und ethnisierte Körperpraxen und -bilder vor dem Hintergrund ihrer Rahmungen und Sichtbarkeiten zu beleuchten und zu hinterfragen. Wir hinterfragen körperliche Praktiken in Bezug auf gesellschaftliche Normen, Macht- und insbesondere Geschlechterverhältnisse.
Feministische Körpereinsätze bzw. die Möglichkeit feministischer Körpereinsätze untersuchten Solveig Kaiser anhand des Tanzes Lindy Hop, Kristina Novy am Beispiel Femens und Lisa Sendzik am Beispiel einer Women-of-Color-Radgruppe.
Unterprojekte:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
---|---|---|---|---|
Follow me |
Riding |
FEMENismus |
Aushandlungen |
Zalando-Zwitter |
#ka #main #tietz