Bist du ein Mann oder eine Frau? Oder: Dress-Code; wenn die Schubladen zu klein sind.
In der Studie habe ich mich, wie der Titel sagt, mit den Anforderungen/Erwartungen an Trans*männlichkeiten in queeren Räumen auseinandergesetzt. Der Fokus lag dabei auf Dress. Dress erwies sich im Laufe der Untersuchung als wichtiges Thema und als Schnittstelle zwischen Selbstdefinition (und Ausdruck dieser) und Lesbarkeit durch Andere. Die Anforderungen/Erwartungen sind dabei oftmals auch widersprüchlich. Steht auf der einen Seite immer wieder die Forderung danach Menschen einordnen zu können in zwei oder mehr Geschlechter, sollen auf der anderen Seite gerade trans*männliche Menschen als trans* erkennbar bleiben. Ist eine Einordnung nicht gegeben, lassen grenzüberschreitende Fragen und andere Repressionen nicht lange auf sich warten. Es mag nicht so sehr verwundern, dass sich auch in queeren Räumen eine (wenn auch queere) Hegemonie feststellen lässt, überraschender ist da schon die starke hetero- bzw. homonormative Ausprägung der queeren, linken Szene.
Die Materialgrundlage bilden das Buch Begegnungen auf der Trans*fläche und ein verschriftlichter Vortrag zum Thema Transphobie in LSBTI Kontexten. Zur Auswertung wurde die Grounded Theory gewählt.